Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung

 

Sind medikamentöse Maßnahmen nicht mehr ausreichend wirksam, kann die Menge an Prostatagewebe über die Harnröhre reduziert und die Harnröhre somit erweitert werden.

 

Meist wird hierfür Gewebe abgetragen, entweder mit Hilfe einer elektrischen Schlinge (Transurethrale Prostataresektion / TUR-P), mittels Laser (Laserenukleation / HoLEP / TuLEP, Laservaporisation), oder durch robotischen Einsatz eines Hochdruck-Wasserstrahls (Aquablation).

 

Daneben existieren Verfahren, die nicht über einen direkten Gewebsabtrag funktionieren. Bei Rezum® werden kleine Mengen Wasserdampf gezielt in das Prostatagewebe injiziert, was über die nächsten Wochen und Monate zu einer Schrumpfung der Prostata führt. Urolift® verwendet kleine Kunststoffanker, welche die beiden Prostataseitenlappen wie einen Vorhang zur Seite hin offenhalten.

Die angiographische Prostataembolisation über einen Gefäßkatheter konnte bisher - obwohl bereits mehrfach neu erfunden und wieder verworfen - leider keine befriedigenden Ergebnisse erzielen.

 

Welches Verfahren am geeignetsten ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Einerseits bestimmen Größe und Aufbau der Prostata, welche Verfahren technisch möglich und sinnvoll sind. Der Gesundheitszustand und die medizinische Vorgeschichte des Patienten spielen ebenfalls eine Rolle. Andererseits sollten auch die individuellen Wünsche des Patienten Einfluß auf die Entscheidung haben, wie der Wunsch nach einer möglichst dauerhaften Lösung oder aber der Wunsch nach Erhalt der Ejakulationsfähigkeit.