Operationen an Nierenbecken und Harnleiter

Operationen am oberen Harntrakt sind bei Harnabflussstörungen im Bereich der Harnleiter notwendig. Laparoskopisch ist dies über vier kleine Schnitte möglich, von denen der größte etwa 1,5 cm misst. Ein großer Bauchschnitt ist nicht notwendig, die Schmerzen nach der Operation sind gering.

  

Harnleiterverengungen am Übergang vom Nierenbecken zum Harnleiter (subpelvine Harnleiterstenose) können über Jahre hinweg unentdeckt und folgenlos bleiben. Ab einem gewissen Einengungsgrad kann jedoch der Harn aus der betroffenen Niere nicht mehr ausreichend abfließen, der andauernde Harnrückstau in die Niere führt zu einer Nierenschädigung. Um die Funktion der betroffenen Niere erhalten zu können ist es notwendig, die Engstelle zu korrigieren (Nierenbeckenplastik, Pyeloplastik). Hierzu stehen unterschiedliche Techniken zur Verfügung - entweder kann die Engstelle der Länge nach eingeschnitten und anschließend wieder quer zusammengenäht werden (Fenger-Plastik), oder der verengte Abschnitt wird herausgeschnitten und der Harnleiter neu mit dem Nierenbecken verbunden (Pyeloplastik nach Anderson-Hynes).

 

Ähnlich dazu können per Bauchspiegelung mittels Eröffnung des Nierenbeckens größere Nierensteine entfernt werden. Dies ist bei Nierensteinen jedoch nur in Ausnahmefällen notwendig. Weitere Informationen zu den Möglichkeiten der Nierensteinbehandlung finden Sie hier:     Steintherapie

Bei Verengungen im unteren Harnleiterdrittel kann der Harnleiter oberhalb der Engstelle neu in die Blase eingeleitet werden. Hierzu wird die Harnblase nach oben an einem Muskel (Musculus psoas) im Becken fixiert, um die Naht keiner Zugbelastung auszusetzen ("Psoas-Hitch-Operation").

 

 

In jedem Fall wird anschließend für mehrere Wochen eine Harnleiterschiene belassen, außerdem wird für eine Woche ein Blasenkatheter gelegt, um der Harnleiternaht Zeit zur wasserdichten Verheilung zu geben.