Prostatabiopsie

Besteht der Verdacht auf Prostatakrebs, sollte dies mittels einer Prostatabiopsie abgeklärt werden. In einer systematischen Biopsie werden routinemäßig meist 12 bis 16 kleine Proben aus allen Regionen der Prostata entnommen. Da dies ultraschallgezielt erfolgt kann hierbei auch Form und Aufbau der Prostata mitbeurteilt werden. Eine örtliche Betäubung ist ausreichend.

  

Ist auch nach einer unauffälligen Biopsie der Verdacht auf einen Prostatakrebs nicht ausgeräumt, sollte spätestens jetzt eine multiparametrische Kernspintomographie (mpMRT) der Prostata durchgeführt werden. Die Durchführung der Untersuchung selbst als auch die Befundinterpretation verlangen vom Radiologen eine gewisse Spezialisierung, die Qualität der Befunde divergiert auch unter etablierten Instituten erheblich. Gerne vermittle ich Sie hierfür an einen erfahrenen Spezialisten.

Anschließend kann entweder in Kenntnis des MRT-Befundes nochmals eine ultraschallgezielte, sog. MR-fusionierte Biopsie durchgeführt werden, oder aber es werden direkt im MRT nur die verdächtigsten Abschnitte der Prostata anvisiert (fokale Biopsie).

 

Eine fokale Biopsie empfehle ich nur, wenn bereits eine systematische Biopsie mit negativem Ergebnis durchgeführt wurde. Das MRT kann uns zwar helfen, eine Risikoeinschätzung durchzuführen oder verdächtige Areale zur Verbesserung des Biopsieergebnisses zu identifizieren. Um in den "unverdächtigen" Abschnitten ein Prostatakarzinom zuverlässig auszuschließen ist es jedoch NICHT zuverlässig genug.

 

Entgegen einer weit verbreiteten Stammtischmeinung wird durch eine Prostatabiopsie der eventuell vorhandene Prostatakrebs NICHT "aufgeweckt" oder zu einer Metastasierung angeregt.

Die weitere Entwicklung des unbehandelten Prostatakrebses wird durch eine Biopsie in keiner Weise beeinflusst.

Jedoch ist das Biopsieergebnis notwendig, um durch die richtige Therapiewahl den Krankheitsverlauf möglichst günstig beeinflussen zu können.